Mich beunruhigt das Hinnehmen der Gewalt, die Krise der Kapitalistischen Gesellschaft, die Anpassung, diese Unterwerfung unter die gegebenen Verhältnisse. Die Folge davon ist eine Steigerung des Irrationalen, des Unerklärlichen und die Zerstörung des Vertrauens in die eigenen Kräfte. Es besteht offensichtlich ein Mangel an Utopie, an Vorstellungen einer anderen, besseren Welt. Man sieht nicht mehr die Möglichkeit (Notwendigkeit) diese Welt zu erreichen.
Mit meiner Malerei möchte ich versuchen, einen Beitrag zur Belebung von Utopie zu geben. Für mich bedeutet Utopie keineswegs Träumerei, Hirngespinst oder Ablenkung von der Wirklichkeit. Utopie ist das Bild und die Möglichkeit einer besseren Welt, ohne das jede Aktion zur Verbesserung oder Abschaffung der bestehenden Verhältnisse abstirbt. Utopie ist also nicht Ablenkung von der sozialen Wirklichkeit, sondern richtungsbestimmend für die Eingriffe in diese Wirklichkeit.

Marc Henri Reckinger, Januar 1982