Mich beunruhigt die Anpassung an die bestehenden Verhältnisse,der Mangel an Vorstellungskraft, der die Möglichkeit einer besseren Welt auslöscht.Sogar das imaginäre Bild einer solchen verschwindet. Mich beunruhigt die Abwesenheit der Utopie. (Stellungnahme 3 Januar 8)
Zur Zeit bin ich noch immer beunruhigt, trotz der öfteren Verwendung des Wortes UTOPIE in Kunst-oder Politikkursen. Wenigstens kann man festellen, dass die„ Totgesagte " noch nicht vollends gestorben ist. Angst macht mir jetzt die Tatsache, dass sie sich in diesen chaotischen Zeiten zum Modewort entwickelt und somit durch den alles integrierenden neoliberalen Tsunamie überrollt und zwar zur Oberflächlichkeit gezwungen wird.
Kunst, kann die Welt nicht verändern. Bilder können aber dazu beitragen ein Klima der Hoffnung zu erhalten. Denn der Mut zur Veränderung wird in den Köpfen der Menschen vorbereitet. Eine bessere Welt ist möglich. Meine Aufgabe als Maler besteht darin, mit meinen Bildern am Dialog über den möglichen Weg dahin teilzunehmen. Sie sollen auf die notwendigen Änderungen drängen. Nur so kann die totale Katastrophe verhindert werden.

Marc Henri Reckinger, Januar 2006